Mecom Group plc an belegische Mediengruppe De Persgroep verkauft

logoDas englische Zeitungsunternehmen Mecom Group plc, bis 2009 Eigentümer der Unternehmen des Berliner Verlages, wird an die belgische Mediengruppe De Persgroep für 334 Mio. € verkauft, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Damit findet eine Kapitel europäischen Zeitungswachstums sein abschließendes Ende. Weiterlesen

Ab 1. April 2009 gehören MOPO und Berliner Verlag zur Mediengruppe DuMont Schauberg

Mit der Entscheidung der Mecom-Hauptversammlung am 23.03.2009, die deutschen Beteiligungen an die Mediengruppe DuMont Schauberg (MDS) zu verkaufen, wird der Gesellschafterwechsel zum 1. April 2009 vollzogen. „Für uns in Hamburg endet eine ganze Periode, die im November 2004 begonnen hatte“, kommentiert Holger Artus, MOPO-BR-Vorsitzender die Entscheidung. „Josef Depenbrock war als MOPO-Geschäftsführer ab November 2004 wie Montgomery ab Februar 2007 auf Rendite aus. Montgomery hat die Rendite-Erwartung penetriert, brauchte sie nur zum Schuldenabbau und hat viel geschwätzt. Wie der zukünftige Weg der MOPO aussieht, werden Taten, wird das Geschäftsmodell von MDS zeigen. Die Wiederherstellung der Eigenständigkeit der MOPO dürfte eine Gretchenfrage sein. Mit dieser Belegschaft kann man viel erreichen.“

Edda Media scheint kurz vor dem Verkauf zu stehen – Schuldendruck auf Mecom hält an

Die norwegischen Mecom-Aktivität steht nach Medienangaben kurz vor dem Verkauf. Danach soll es zum Verkauf einzelner Titel (Sunnmørsposten/ Romsdals Budstikke) an einen Anbieter und die Kernaktivität von Edda Media an ein Joint-Venture verschiedener Akteure (A-pressen, Opplysningen AS und Ferd) kommen. Für die beiden Titel und eine Druckerei in Ålesund gibt es ein Angebot von Polaris in Höhe von 68 Mio. €. Die Gewerkschaften stehen einer Teilveräußerung skeptisch gegenüber, es schwäche das Gesamtunternehmen Edda Media. „Mecom wird weitere Teile verkaufen. Der 28.02.09 – Kreditüberprüfung – kommt näher und ich glaube noch nicht, dass Montgomery diese Auseinandersetzung überlebt. Wären da nicht die englischen Versicherungsgruppen und Fonds-Anleger von Mecom, es wäre schon längst mehr passiert. Bisher halten sie zu ihm, sie haben viel zu verlieren“,kommentiert Holger Artus, ver.di-Landesbezirksfachbereichsvorsitzender Medien für Hamburg und Nord die jüngsten Spekulationen: „Aber, mit einem Verkauf von Edda Media würde offensichtlich, dass Montgomery mit seiner Strategie gescheitert ist. Wenn ich die Diskussion richtig verfolge, geht es den Anlegern vor allem um die Sicherung des niederländischen Geschäfts. Der Jahresabschluss 2008 wird die schwere Lage von Mecom dokumentieren. Die Banken sind keine Gutmenschen, sie wollen Geld sehen. Die bisherigen Verkaufserlöse sind bei weitem nicht die Rettung. Allein 2008 dürften die Schulden von Mecom um fast 100 Mio. Pfund gestiegen sein. 152 und 68 Mio. reichen da nicht.“

Konzernbetriebsrat Mecom: Bis zur endgültigen Übernahme durch DuMont Schauberg wird wenig passieren

Der Konzernbetriebsrat der deutschen Mecom-Gruppe schreibt, dass sich im Moment wenig ändern wird. Eine Entscheidung der Mecom-Hauptversammlung steht noch aus. Eine Sprecherin von DuMont Schauberg: „Mit Rücksicht darauf wird MDS nach wie vor keine Erklärungen abgeben.“ In einem Medien-Interview hatte Redaktionsvorstand Konstantion Neven DuMont die Unternehmensphilosophie erläutert. Der KBR zitiert in Auszügen.

Bundeskartellamt stimmt der Übernahme der deutschen Mecom-Betriebe durch DuMont Schauberg zu

Das Bundeskartellamt hat der Übernahme der deutschen Mecom-Betriebe durch die Mediengruppe DuMont Schauberg zugestimmt. Jetzt muss es noch zur Bestätigung durch eine Meccom Hauptversammlung kommen. „Die Kartellamtsentscheidung entspricht unserer Erwartung. Wir erwarten von DuMont Schauberg nun, nach Wochen des Schweigens und Spekulationen der Öffentlichkeit, erste Aussagen zum Ausbau der künftig drittgrößten deutschen Zeitungsgruppe. Der Fortbestand der britischen Mecom-Holding steht, nach unserer Einschätzung, trotz der 152 Mio. € aus Deutschland weiterhin auf der Kippe,“ erklärte Matthias von Fintel für den ver.di Bundesfachbereich Medien.

„Montgomery entpuppt sich als nützlicher Idiot der Verleger“

Nach Auffassung des ehemaligen Chefredakteurs der Frankfurter Rundschau, Wolfgang Storz, entpuppt sich David Montgomery als nützlicher Idiot der Verleger. „Weil er in allem ein bischen marktradikaler war, ein bisschen maßloser, dient der große böse Bube als vorzügliches Versteck für die anderen. Nun kann sich die Heuchelei verziehen und siehe da: Alle deutschen Verleger sparen seit Jahren. Für Synergien lassen sie bis in den letzten Winkel kriechen.“ Er verweist auf die Schickler Ausarbeitungen bei der WAZ und die Zusammenlegung der Wirtschaftsredaktionen bei Gruner+Jahr. „Die deutschen Verleger machen schon früher und meist radikaler, als David Montgomery und sein Statthalter es in Berlin je wagten.“. Scharf geht er mit dem Journalismus in der Reflektion der Medienprozesse auseinander. „Die Verleger deformieren den Journalismus, und ihnen wird dabei geholfen.“ Nach seiner Auffassung markieren solche Symbole wie die Kündigung der dpa bei der WAZ oder Personalfragen diese Deformierung.

Euro-Betriebsrat der Mecom Group hat sich in Berlin neu konstituiert

Nachdem am 18. Dezember 2008 in Amsterdam die neue Vereinbarung über einen Europäischen Betriebsrat der Mecom-Gruppe unterschrieben worden war, tagte das neu gewählte, zehnköpfige Gremium am 4. und 5. Februar 2009 erstmals in Berlin. Dänemark, Norwegen und Polen entsenden je zwei Vertreter, die Niederlande drei. Die deutsche Mecom-Gruppe wird von Renate Gensch (Foto vorn links), Betriebsratsvorsitzende des Berliner Verlages und Mitglied im dju-Bundesvorstand, vertreten. Sechs EBR-Sitzungen sind jährlich geplant, davon drei mit dem Management. Als EBR-Vorsitzende wurde Marianne Ostlie (Vierte von links) von der norwegischen Edda Media-Gruppe wiedergewählt, Jos van Rijsingen (Bildmitte) von der Wegener-Gruppe aus den Niederlanden wurde ihr Stellvertreter. Neben den Wahlen standen Berichte aus den einzelnen Ländern, der Jahresbericht des alten EBR sowie Diskussionen über die derzeitige Situation des Mecom-Konzerns und der Verkauf der deutschen Mecom-Gruppe auf der Tagesordnung. Weiterlesen

Euro-Betriebsrat der Mecom Group hat sich in Berlin neu konstituiert

Nachdem am 18. Dezember 2008 in Amsterdam die neue Vereinbarung über einen Europäischen Betriebsrat der Mecom-Gruppe unterschrieben worden war, tagte das neu gewählte, zehnköpfige Gremium am 4. und 5. Februar 2009 erstmals in Berlin. Dänemark, Norwegen und Polen entsenden je zwei Vertreter, die Niederlande drei. Die deutsche Mecom-Gruppe wird von Renate Gensch (Foto vorn links), Betriebsratsvorsitzende des Berliner Verlages und Mitglied im dju-Bundesvorstand, vertreten. Sechs EBR-Sitzungen sind jährlich geplant, davon drei mit dem Management. Als EBR-Vorsitzende wurde Marianne Ostlie (Vierte von links) von der norwegischen Edda Media-Gruppe wiedergewählt, Jos van Rijsingen (Bildmitte) von der Wegener-Gruppe aus den Niederlanden wurde ihr Stellvertreter. Weiterlesen

Interview mit David Montgomery in der Times

Die Times hat ein Interview mit David Montgomery geführt. Unter anderem wird dort auch diese Internetseite erwähnt. Der Mecom-Chef ärgert sich offenbar immer noch, dass der Widerstand gegen seine Deutschlandpläne so stark war: „Eine handvoll Leute, die eine starke Unterstützung erhielten, beklagten sich gestärkt durch ver.di. Ich kann mir nicht erklären, warum die ver.di genannt werden sollen, wo der Komponist doch so viel Freude in die Welt gebracht hat.“

Anteilsverkauf bei der Rzeczpospolita durch polnischen Staat verzögert sich bis Ende Februar

Bis zum 20. Februar 2009 werden die Anbieter um die Anteile des polnisches Staates an der Rzeczpospolita sich in die Bücher einlesen dürfen. An der sehr rechtslastigen Zeitung hält das englische Aktienunternehmen Mecom 51 %, der polnische Staat 49 %. Von diesem Anteil bietet er 80 % zum Verkauf an. Im Zusammenhang mit diesem Anteilsverkauf gibt es Spekulationen, dass Mecom sich ganz von dieser Aktivität trennen könnte. In Anlegerkreisen wird von 200 Mio. Pfund geredet, die die Beteiligung einbringen könnte.

Antrag auf Übernahme der deutschen Mecom-Beteiligungen gestellt

Am 15.01.2009 wurde der Antrag auf Erwerb der BV Deutsche Zeitungsholding und der BVZ Berliner Medien GmbH durch M.DuMont Schauberg beim Bundeskartellamt unter dem Aktenzeichen B6-15/09 gestellt. Voraussichtlich binnen vier Wochen wird es eine Entscheidung der Behörde geben. Der Verkauf der deutschen Mecom-Beteiligung steht auch noch unter dem Zustimmungsvorbehalt einer Mecom-Hauptversammlung, zu der noch nicht eingeladen ist. Der Führungsstreit in der Mecom-Group dürfte im Übrigen noch nicht zu Ende sein. In verschiedenen Medien wird darüber geschrieben, was auf Arbeitnehmerseite die nächsten Schritte sein sollten. Auch war der Vorwurf zu hören, dass die Mecom-Betriebsräte naiv und blauäugig in Bezug auf den Erwerber sind. Holger Artus, MOPO-Betriebsratsvorsitzende: „Wir sind das siebte Mal verkauft worden und wir wissen genau, was wir tun – und das nicht erst seit dem 13.Januar 2009. Wir verhalten uns entsprechend und gehen planmäßig an die Dinge ran. Würden wir aufgescheucht durch den Landen laufen und die Leute verrückt machen, sind wir nicht handlungsfähig, wenn es erforderlich ist. Und wir verkennen nicht die Wirklichkeit, dass Mecom erheblich Arbeitsplätze abbauen wollte. Dagegen haben wir uns aufgestellt, zusammen mit den Gewerkschaften. Wer meint, man muss nur laut brüllen und ‚Gefahr-Gefahr‘ schreien, der soll es tun. Ich werde doch niemand dafür beschimpfen, der nichts getan, noch nicht mal etwas besitzt – außer einem Stück Papier.“

Monty bald allein zu Haus? – Board zerlegt sich, auch CEO aus Norwegen geht

Um das Überleben von Mecom Group und die künftige Strategie in der Finanzkrise des Zeitungskonzerns ist es zu einem erneuten Führungsstreit gekommen. Finanzvorstand John Allwood hatte versucht, einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden im Board durchzusetzen. Nach Medienangaben haben sich aber die großen Shareholder für Montgomery ausgesprochen. Fünf Aufsichtsräte und John Allwood (Finanzvorstand) der Mecom Group sind zurückgetreten, darunter auch der ehemaligen Vorstandsvorsitzende der niederländischen Wegener Gruppe, Houvert. Er hatte seine Wegener Aktien in (109,523,141) Mecom Aktien getauscht. Hatten sie damals 100 Mio. € Wert, liegen sie jetzt bei 2 Mio. €. John Allwood hatte Montgomery als CEO 1999 in der Mirror Newspaper Group abgelöst. Damals ging es allerdings um die künftige Wachstumsstrategie. Diesmal dürfte es um eine Rettungsstrategie bei der Finanzierung eines Unternehmens gehen. „Das sich das Board zerlegt, war eine Frage der Zeit. Die Spannungen werden bis Ende Februar 2009 anhalten und es ist nicht auszuschließen, dass eine Personalie die Zukunftsfrage wird – ganz wie 1999“, kommentiert Holger Artus, ver.di-Landesbezirksfachbereichsvorsitzender Medien in Hamburg/Nord, die Entwicklung. „Die Kernfrage dürfte die nach den Verkäufen sein. Es werden weitere Folgen, das ist für mich klar.“ Auch der norwegische CEO von Edda Media, Jan Moberg, verlässt die norwegische Mecom-Beteiligung. Truls Velgaard wird ihm folgen, der auch als CEO für Mecom in Polen tätig ist. Velgard führte mit Montgomery bisher die Gespräche um die Veräußerung von Edda Media.

KBR Mecom: Over and out, Mr. Montgomery? Mecom verkauft seine deutsche Gruppe

Mit dem neuen Erwerber übernimmt uns die viertgrößte deutsche Zeitungsgruppe und steigt damit auf Platz drei auf. Als Zeitungsverlag hat MDS eine über 200-jährige Geschichte und ist nach wie vor in Familienbesitz. Zu MDS gehören so erfolgreiche Zeitungstitel wie Kölner Stadtanzeiger, Kölnische Rundschau, Mitteldeutsche Zeitung, der Express in Köln, Bonn und Düsseldorf sowie seit 2006 die Frankfurter Rundschau (50 Prozent). Daneben besitzt MDS noch Druckereien in Köln, Halle und Frankfurt, diverse Anzeigenblätter, renommierte Buchverlage, verschiedene Beteiligungen in Hörfunk und Fernsehen sowie in anderen Geschäftsfeldern. Ende 2007 beschäftigte MDS 3564 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Konzern erwirtschaftete 2007 einen Rekordumsatz von 626,6 Mio. €.

Verkauf der Hamburger Morgenpost: ver.di Hamburg fordert Erhalt der Eigenständigkeit

Den Verkauf der Hamburger Morgenpost an die Verlagsgruppe DuMont Schauberg („Kölner Stadtanzeiger“, „Frankfurter Rundschau“, „Kölner Express“) besiegelt nach Auffassung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di den „verlegerischen Bankrott“ des Finanzinvestors Montgomery, dessen börsennotiertes Konsortium Mecom 2006 die Zeitung übernommen hatte. „Es ist nur zu begrüßen, dass ein profitables Unternehmen den Abenteuern der Finanzmärkte entzogen wird“, sagte ver.di-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann. Brachiale Sparpläne, die sämtliche Verlagsbereiche substanziell gefährdet hätten, wären nicht der wirtschaftlichen Lage des Verlages, sondern der Finanzierungsnot des internationalen Konsortiums geschuldet gewesen. „Es waren die Beschäftigten, die durch ihren Widerstand bislang das Schlimmste verhindert haben“, betonte Dieckmann und verwies auf die langjährigen Auseinandersetzungen um Beschäftigungssicherung und publizistische Unabhängigkeit in der deutschen Mecom-Gruppe.

ver.di: Mecom verkauft sein deutsches Geschäft an DuMont Schauberg

nvestmentgesellschaften seien nicht die geeignete Eigentümer in der Medienlandschaft. Sie wollten allein am Investment verdienen, verfolgen aber keinen publizistischen Ansatz. Dies mache der Verkauf der deutschen Zeitungsverlage Berliner Verlag (Berliner Zeitung, Berliner Kurier, TIP-Magazin, Netzeitung u.a.) sowie der Hamburger Morgenpost durch die britische Mecom-Gruppe deutlich, erklärte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Nach einer Ad-hoc-Meldung der Mecom-Gruppe werden die deutschen Zeitungsverlage an die in Köln ansässige Verlagsgruppe DuMont Schauberg veräußert. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben. DuMont Schauberg besitzt bereits die Zeitungen Kölner Stadtanzeiger, Express und die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Außerdem ist der Verlag an der Frankfurter Rundschau zur Hälfte beteiligt. Mit dem aktuellen Zukauf steigt DuMont Schauberg zur drittgrößten deutschen Zeitungsgruppe auf.

DIE LINKE Hamburg: Pressevielfalt in Hamburg muss erhalten bleiben

Die Mopo bleibt ein Stück Hamburg, egal wer sie kauft. Dass sie zum Spekulationsobjekt wurde, hat ihr nicht die Eigenständigkeit genommen, die sie als älteste Boulevardzeitung Deutschlands hat. Dem nunmehr achten Besitzer, dem Kölner Verlag DuMont Schauberg sei geraten, die Kompetenz und die Einzigartigkeit dieser Redaktion zu erhalten, zu fördern und auszubauen. Das gilt für die regionale und überregionale Berichterstattung. Die Fraktion DIE LINKE fordert vom neuen Besitzer, dafür Sorge zu tragen, dass die Pressevielfalt in Hamburg erhalten bleibt.

SPD Hamburg: Vielfalt am Hamburger Zeitungsmarkt stärken

Der medienpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Uwe Grund, schätzt den Verkauf der Hamburger Morgenpost an die Verlagsgruppe Du-Mont Schauberg (Frankfurter Rundschau, Kölner Stadtanzeiger und Kölner Express sowie Mitteldeutsche Zeitung) als eine Chance für den Standort Hamburg ein. Das Wichtigste sei die Sicherheit für den Standort, sagte Grund. Deshalb warnt der SPD-Medienpolitiker davor erneut alte und vielmals gescheiterte Ideen in Richtung von zusammen gefassten Redaktionen aufzuwärmen. „Wir brauchen in Hamburg eine gut aufgestellte Lokalredaktion der Mopo. Alles andere wäre ein Schritt ins Unglück.“

GAL Hamburg zum Mopo-Verkauf: M. DuMont Schauberg statt Investorenmonopoly

Mit der Übernahme der Mopo und des Berliner Verlages durch den Kölner Zeitungsverlag M. DuMont Schauberg wird die Zukunft der Hamburger Morgenpost nicht mehr ausschließlich von Renditeinteressen geprägt sein. „Dies ist eine gute Nachricht für die Mopo und für Hamburg“, so der medienpolitische Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion Farid Müller. „Endlich wird diese traditionsreiche Zeitung wieder von einem erfahrenen Zeitungsverlag geführt.“ Allerdings kann man jetzt auch erwarten, dass M. DuMont Schauberg die überfälligen Investitionen in die Qualität der Zeitung vornimmt. An der dafür notwendigen hohen Rendite kann dies jedenfalls nicht scheitern, denn die ist dank der Mopo-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter überdurchschnittlich hoch“, so Müller weiter.

DuMont Schauberg muss jetzt in Menschen und Qualität investieren

Der Verkauf der deutschen Zeitungsverlage Berliner Verlag (Berliner Zeitung, Berliner Kurier, TIP-Magazin, Netzeitung u.a.) sowie der Hamburger Morgenpost durch die britische Mecom-Gruppe dokumentiere, dass Investmentgesellschaften nicht die geeigneten Eigentümer in der Medienlandschaft seien, erklärte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Den Investoren ginge es allein um die Rendite, ohne dass sie einen eigenen publizistischen Ansatz verfolgten. „Am Ende ist Mecom durch seine Expansion auf Kreditbasis handlungsunfähig geworden und musste die deutschen Teile der europäischen Gruppe verkaufen. David Montgomery als Vorsitzender der Mecom-Group wollte in der Konsolidierungsphase wachsen und ist gescheitert“, kommentierte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel die Entwicklung.

Trotz wiederholter Sparprogramme und bedrückender Kreditlasten hätten die rund 900 Beschäftigten in Verlag und Redaktion die Qualität und das Profil ihrer Titel so gut zu wahren gewusst, dass ein in Metropolen-Regionen erfahrener Verlag wie DuMont Schauberg bereit sei, zu investieren, erklärte von Fintel.

ver.di erwarte nun, dass der neue Verleger in die eigenständigen Zeitungstitel und damit in Menschen und Qualität investiere. Mit überregionalen Newsdesks und Redaktionsgemeinschaften habe DuMont schon in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und diese Projekte wieder eingestellt. Notwendig sei vielmehr eine moderne Online-Strategie und eine Abkehr vom bisherigen Sparprogramm der deutschen Mecom-Konzernleitung.

FR-Chefredakteur Vorkötter bezeichnet gemeinsames Newsdesk FR und BLZ als Quatsch

Auf der heutigen Redaktionskonferenz der FR hat Chefredakteur Uwe Vorkötter gesagt, beide Titel über eine Newsdesk in Berlin zu lenken, mache keinen Sinn. Das trifft auch auf einen überregionalen Newsdesk in Frankfurt zu. Gegenüber dem SPIEGEL sagte Vorkötter: „Das es absoluter Quatsch. Es gibt solche Pläne nicht. Wo eine Zusammenarbeit Sinn macht, werden wir in den nächsten Wochen und Monaten in Ruhe ausarbeiten.“ Beide Blätter sollen publizistisch eigenständig bleiben. Auf der Redaktionskonferenz hatte Vorkötter erklärt, dass über Synergien gesprochen worden sei.