Keine betriebsbedingten Kündigungen, dafür rund 50 Aufhebungsverträge

Rund 50 Redakteure sind nach Angaben von Medien bereit, freiwillig aus dem Verlag auszuscheiden. Damit käme man in der FR um betriebsbedingte Kündigungen herum. Im Zuge der Re-Organisation hatte der Verlag der “Frankfurter Rundschau” am 1. April 2011 angekündigt, insgesamt 88 Arbeitsplätze in der Redaktion abzubauen, von den über 40 in Tochterunternehmen wieder eingestellte werden sollten. Am 30.06.2011 soll eine Pressemeldung durch den Gesellschafter M.DuMont Schauberg erfolgen, ist zu lesen.

Auch nach Verhandlungen keine Klarheit – Neuer Termin am 27.06.2011

Der Betriebsrat der FR informiert, dass auch die Verhandlungen am 21.06.2011 “keine Klarheit gebracht hätten, wie es nun weitergeht” mit der personellen Situation in der FR. Der BR zieht keinen Grund zur Entwarnung in der Frage der betriebsbedingten Kündigungen. Problematisch sei aus Sicht des Betriebsrats, dass relativ unklar ist, wie die künftige Arbeitsstruktur in Frankfurt, aber auch zwischen Berlin und Frankfurt organisiert werden soll. Auf Unternehmensseiten auch noch nicht geklärt sei die Rolle und Ausstattung der bereits gegründete Digital GmbH, also Anzahl des Personals und was die anderen MDS Abo-Zeitungen für diese Dienstleistung aus Frankfurt zahlen. Nächster Verhandlungstermin ist der 27.06.2011. “Die Frage nach weiterem Verzicht von Urlaubs- und Weihnachtsgeld wurde von den Vertrauensleuten mit der Forderung verbunden, nicht nur mit einer Verlängerung der Kündigungsfrist und der Einheit des Betriebes bis Ende 2013 zu verbinden, sondern auch mit 5 Tagen Bildung(surlaub) im beruflichen oder gesellschaftspolitschen Bereich für alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Forderung haben wir heute an die GF gestellt.”

FR Mannschaft für Berlin steht – Umstellung erfolgt ressortweise ab Juli

Im April hat der Zeitungskonzern M.DuMont Schauberg beschlossen, den Mantel von “Frankfurter Rundschau” und “Berliner Zeitung” künftig von einer gemeinsamen Redaktion in Berlin produzieren zu lassen. Auf einer Klausurtagung im Mai 2011 in Berlin ist nun bekannt geworden, welche Redakteure von Frankfurt nach Berlin ziehen. Die Produktionsübetragung des des “FR”-Mantels soll im Juli ressortweise eingeleitet werden. Die Fusion der Redaktionen soll die “FR” bis 2013 in die schwarzen Zahlen bringen – so die Hoffnung von DuMont.

Offener Brief des FR-Betriebsrats zur Umsetzung der digitalen Strategie am MDS-Standort in Frankfurt

In einem Offenen Brief hat sich der Betriebsrat der FR an den MDS-Vorstand und den Publizistischen Beirat des Presse-Medienhaus Berlin (PMB) gewandt. Dabei geht es um die Rolle des Standort Frankfurts und der FR in der digitalen Strategie der Mediengruppe DuMont Schauberg. “Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen, dass Webseiten und iPad-Anwendungen hier in Frankfurt für den ganzen Konzern produziert werden. Ein digitales Kompetenzzentrum, dass ein Stück Zukunft für den Frankfurter Standort und dessen Arbeitsplätze signalisiert. Dies ist zwar von Ihnen als Anteilseigner bereits ins Gespräch gebracht worden, aber wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass die Umsetzung bisher nur halbherzig vorangetrieben wird.” Hier der Wortlaut des Offenen Briefes.