Wie steht es um die wirtschaftliche Lage der MOPO?

Die Zahlen der MOPO sind öffentlich einsehbar, es gibt im Prinzip kein Geheimnis über die Lage des Unternehmens. Das vorhandene Bild einer immer rote Zahlen schreibende MOPO trifft nicht zu. Von 2000 bis 2014/15 gab es, soweit sie öffentlich sind oder in Konzernbilanzen an sich dargestellt wurden, schwarze Zahlen. Per letzten Jahresabschluss schrieb die Morgenpost Verlag GmbH unter Berücksichtigung ihrer beiden Tochterunternehmen Hamburg First und DuMont Media einen Verlust von – 1,9 Mio. €. Der Gewinnvortrag 2017 betrug 0,9 Mio. €. Unter Berücksichtigung des noch verbliebenen gezeichneten Kapitals in Höhe von über 1,0 Mio.€ blieb eine Summe von + 19.361,78 € beim Eigenkapital.

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Es dauert nicht mehr so lange mit der “Überprüfung”

In einem aktuellen Interview mit dem Handelsblatt verdeutlicht DuMont-Vorstandschef, Dr. Christoph Bauer, warum die Mediengruppe ihr bisheriges Kerngeschäft, die Herausgabe von Zeitung, nicht mehr in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsaktivitäten stellen will: „An den Realitäten kann man ja nicht vorbei: In den vergangenen zehn Jahren haben allein die gedruckten Boulevardtitel in Deutschland gut die Hälfte ihrer Auflage verloren, die Abonnement-Tageszeitungen rund 30 Prozent. Der Trend ist klar.“ Er glaubt, dass die DuMont-Beschäftigten die „Überprüfungsstrategie“‚des Verkaufs der Regionalmedien verstehen: „Unsere Leute sind sehr realistisch und verstehen unsere Strategie. Niemand macht sich mehr etwas vor, wie schwierig die nächsten zehn Jahre noch werden können.„

W&V schreibt: „Offiziell gibt Dumont-Chef Christoph Bauer im Handelsblatt preis, dass der Medienkonzern Teile oder womöglich auch das gesamte Geschäft veräußern will.“ Im Handelsblatt selber sagte Dr. Bauer: „Der Komplettverkauf der Regionalmedien ist nur eine Option unter mehreren. Es gibt keine Denkverbote. Alles ist möglich.“

Verkaufsverhandlungen können Eigendynamik entwickeln

Zu den Gesprächen mit Käufern will er nichts sagen. „Wir sind mit dem bisherigen Verfahren zufrieden, auch wenn ich da leider nicht konkreter werden kann.“ So viel sickert über den konkreten Stand der Gespräche auch nicht durch bzw. wird nicht geschrieben. Dr. Bauer betont den bisherigen Zeitplan. Vorsorglich verweist er auf den Verlauf von Verkaufsprozessen hin: „Man darf aber nicht unterschätzen, dass solche Prozesse immer eine gewisse Eigendynamik entwickeln.“

Das Geschäftsjahr 2018 wird mit 16 Mio. € Verlust abgeschlosse

Über das Geschäftsjahr 2018 schreibt DuMont, nach der ersten Veröffentlichung über Kress Pro, dass der Umsatz 2018 bei 621 Mio. € liege. 2017 waren es 615 Mio. €. Das „operative“ EBITDA wird für 2018 mit 74,6 Mio.€ angegeben. 2017 waren es 72 Mio. €. Über das Konzernjahresergebnis 2018 informiert DuMont in seiner Presse-Info nicht. 2017 betrug der Konzernjahresüberschuss 6,488 Mio. €. Im Interview mit dem Handelsblatt spricht Dr. Bauer 16 Mio.€.

Auf dem Weg in ein digitales Medienunternehmen

DuMont sehe sich gut aufgestellt, heißt es in einer Presse-Information. Man befinde sich „in guten wirtschaftlichen Ausgangslage und stellt jetzt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft als digitales Medienunternehmen.“

Zeitungsbereich von DuMont soll 2018 erhebliche Einbußen zu verzeichnen haben

Titelseite von Kress Pro 2/2019

Wie immer, wenn DuMont sich in einer kritische Meldungslage befindet oder negatives vermittelt werden soll, kommt kress mit einem „Erklärbär“ um die Ecke: „Was bei DuMont wirklich läuft“. Zwar hätten die Wirtschaftsprüfer ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen, aber intern ist das Management mit der Lage ganz zufrieden. Nach Kress befindet sich das Unternehmen auf einem Weg der kontinuierlichen Verbesserung. Das operative Ergebnis (EBiTDA) 2018 liege bei 75 – 80 Mio. € und damit über Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss 2018 von DuMont soll dennoch „sehr unerfreulich ausfallen“ sein.

RRG: Gewerkschaften und Unternehmen stimmen Schlichtungsergebnis zu

rrgschlichtungFür die 115 Beschäftigten der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft (RRG) – einer Tochtergesellschaft des Medienhauses DuMont Rheinland und des Heinen-Verlags – gilt künftig wieder der Schutz von Tarifverträgen. Dies sieht das Ergebnis des Schlichtungsverfahrens vor, das unter Leitung der Landesschlichterin Yvonne Sachtje des Landes Nordrhein-Westfalen zustande kam und dem die Mitglieder von dju in ver.di/DJV und die Geschäftsführung der RRG nun zugestimmt haben. Die Einigung erfolgte nach mehreren Streiks im Vorfeld des Schlichtungsverfahrens, der im Jahr 2014 ausgegliederten Lokalredaktionen von Kölner Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger im Kölner Umland. Weiterlesen

Berliner Redaktionsbetriebsrat: Kein Sozialplan und mehr Betroffene als Rege

Der Betriebsrat der drei DuMont Redaktionen in Berlin informiert neu am 31. Mai 2018, dass das Unternehmen keine Sozialplanverhandlungen will, obwohl die vergangene Woche schon kommuniziert hatte. Das Unternehmen will nur eine freiwillige Vereinbarung, schreibt der Betriebsrat. Es gebe 17 Stellen, die in der DuMont Rege arbeiten. Bei der RND sollen insgesamt 10 Stellen geschaffen werden. Es wird das Thema der Betroffenheit vom Betriebsrat größer als nur die Rege aufgemacht. „Wer im Newsroom oder bei B24 glaubt, sie oder ihn betreffe der Umgang mit der Hauptstadtredaktion nicht, der irrt sich. Es ist allenfalls eine Frage des Zeitpunkts. Wir rechnenschon im laufenden und im kommenden Jahr mit weiterenEntscheidungen dieser Preisklasse.“ Hier das Info: Weiterlesen

Was passiert gerade bei DuMont?

passiert.pngNach Monaten der Gespräche zwischen DuMont, Madsack und Funke kommt es nun zu einer neuen Kooperation zwischen großen Verlagshäusern: Die DuMont Mediengruppe verabschiedet aus der Eigenerstellung in den überregionalen Themen Politik und Wirtschaft. Die Madsack Mediengruppe bietet künftig über das neue Tochterunternehmen RND Berlin die überregionalen Themen für die Gattungen Print und Online für DuMont – die daran zu 25 Prozent beteiligt ist. In Berlin wird geschrieben, in Hannover produziert. Die fertigen Seiten werden dann in die technischen Systeme an den jeweiligen DuMont-Standorten gehoben. Weiterlesen

DuMont verabschiedet sich vom überregoinalen Content

Der Web-Auftritt mmm.verdi.demmmduma von verdi im Bereich „Journalismus“ beschäftigt sich mit dem Deal von Madsack mit DuMont. „Die Verlage Madsack und DuMont werden künftig ihre Titel aus den überregionalen Themenfeldern Politik und Wirtschaft durch eine gemeinsame Hauptstadtredaktion beliefern. Die bisherige Redaktionsgemeinschaft von DuMont wird geschlossen. 17 Beschäftigte verlieren ihren Job. Sie können sich auf zehn Stellen in der neuen RedaktionsNetzWerk Berlin GmbH (RND) bewerben. Diese wird ihren Sitz in den Räumen des bisherigen Madsack-Redaktionsnetzwerks im Haus der Bundespressekonferenz haben. Entsetzen herrscht unter den Beschäftigten der DuMont-Hauptstadtredaktion, die erst 2017 in ein neues Redaktionsgebäude in Berlin-Kreuzberg umgezogen sind.

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DuMont-Vorstand macht Rückzieher bei Mobilfunkrichtlinie

Zurückgezogen hat der DuMont-Vorstand nach Angaben des Betriebsrat der Hamburger Morgenpost seine Mobilfunkrichtlinie. Wer ein Diensthandy hat, muss sich registrieren, aber weitergehende Dinge wie die Übermittlung der Verbindungsdaten an einen externen Dienstleister wird es erst einmal nicht geben. Der MOPO-Betriebsrat hatte reklamiert, dass in der Richtlinie Punkte enthalten sind, die das Verhalten von Arbeitnehmer regeln, die seiner Zustimmung bedürfen und nicht einseitig vom Unternehmen angewiesen werden können. Weiterlesen

DuMont-Vorstandschef bekommt Post aus der Abendblatt-Redaktion, wegen der MOPO

Ein Schreiben aus der Redaktion des Hamburger Abendblatt (Funke Mediengruppe) erreichte jetzt den Vorstandschef der DuMont Mediengruppe. 60 Unterzeichner sprechen sich gegen den Stellenabbau in der Hamburger Morgenpost aus. „Wenn lokaler Journalismus im digitalen Zeitalter eine Chance hat, dann doch im Bereich der lokalen Nachrichten und des Lokalsports. Wenn Sie also die Zeitung, wie angekündigt, ausgerechnet in diesen Bereichen schwächen, gefährdet das ihre Existenz“ Hier der Wortlaut des Offenen Briefes.“ Weiterlesen

DuMont Dialog in Berlin wird geschlossen, FAZ-Abo-Betreuung geht an Buw in Halle

Der Betriebsrat von DuMont Dialog, jetzt walter services Halle (Saale) GmbH, in Berlin hat darüber informiert, dass der neue Eigentümer am 14. März 2017 entschieden hat, den Call-Center Standort in Berlin zu schließen. Von der Entscheidung sind rund 25 Arbeitnehmer betroffen. Bis zum 31. Dezember 2016 war DuMont Dialog ein Unternehmen der DuMont Mediengruppe, wurde aber an walter services verkauft. Der Inbound-Bereich für die (Zeitungs) Abonnenten des Berliner Verlages/Hamburger Morgenpost sollen durch das Call-Center in Halle betreut werden.  Vor dem Arbeitsgericht Berlin hatte das Unternehmen noch vergangene Woche bestritten, dass eine Stilllegung in Berlin geplant sein soll. Weiterlesen

DuMont kommentiert „anonyme Äußerungen“ zur MOPO nicht

Die Veröffentlichung eines Betriebsinfos in der MOPO hat zu verschiedenen Medienreaktionen geführt. Die taz Hamburg hat berichtet. Auch der lokale Radiosender des NDR 90,3 hatte einen Beitrag gesendet. Auf turi2 wird berichtet, „DuMont kommentiert die anonymen Äußerungen nicht, bestätigt aber eine Betriebsversammlung am Freitag, an der auch Geschäftsführung und Chefredaktion teilnehmen.“

MOPO-Betriebsrat: Grundsätze der Zusammenarbeit von DuMont fordern Respekt

Respektlos sei, so schreibt der MOPO-Betriebsrat in einer aktuellen Veröffentlichung, nach seiner Meinung „die Planung von DuMont in der Berliner Zeitung und dem Berliner Kurier, dass über die Neugründung einer Gesellschaft ein Auswahlverfahren organisiert werden soll und dabei der Rechtsanspruch auf einen Betriebsübergang ausgehebelt werden soll. Sowohl die Redakteure, die eingestellt werden, sowie diejenigen, die für den Berliner Newsroom abgewiesen werden, werden unmöglich behandelt. Dies widerspricht den Unternehmensgrundsätzen der Zusammenarbeit von DuMont.“

Der FREITAG: „Besser wird es mit weniger Journalisten nicht.“

Der FREITAG beschäftigt sich in seiner aktuellen Ausgabe mit den DuMont-Planungen für beiden Redaktionen, Berliner Zeitung und Berliner Kurier bzw. der Online-Redaktion. Nach der Zeile „Wie DuMohnt durch Berlin pflügt“ steigt der FREITAG mit dem Satz ein: „Wenn man deuschen Verlegern Glauben schenkt, dann schaffen viele Entlassungen erst die Voraussetzung für guten, besseren Journalismus.“  Das es Alternativen für eine journalistische Strategie gebe, sieht die Autorin am Beispiel der Berliner Morgenpost oder dem Tagesspiegel. „Die zur Essener Funke-Gruppe gehörende Berliner Morgenpost hat sich als Anlaufstelle für Datenjournalismus etabliert, der Tagesspiegel hat sich ein kleines Newsletterimperium aufgebaut, dessen Flagschiff Checkpout aus der Feder des Chefredakteurs, Lorenz Maroldt, jeden Morgen über 100.00 Leser erreicht.“ Kritisiert wird die reine Männerriege der neuen Chefredaktion in der Berliner Neewsroom GmbH. Am Ende heißt es: „Mögen Verleger es auch immer anders behaupten – mehr und besser mit und besser mit weniger Leuten., das geht nicht.“

Konzernbetriebsrat zentraler Verlagsservice von DuMont solidarisch mit Berliner Redakteuren

Der Konzernbetriebsrat für die zentralen Verlagsservice (Medien- und Managementservice) von DuMont betont in seiner heutigen Info seine Solidarität mit den Beschäftigten im Berliner Verlag. Die Planungen vom 27. Oktober sein Sparmaßnahmen. Scharf verurteilt wird der Versuch, Arbeitnehmerrechte wie die des Betriebsübergangs zu unterspülen. So ein Vorgehen sei unsozial. Ausführlich beschäftigt sich mit dem Verkauf der Call-Center von DuMont an Walters Service und den Sorgen der Arbeitnehmer.

Fraktionsvorsitzende der SPD, Linke und Bündnis90/Die Grünen zum Berliner Verlag

fraktrionenSolidarität mit den Beschäftigten des Berliner Verlags

Medienberichten zufolge soll im Zuge der Umstrukturierung des Medienunternehmens DuMont die Belegschaft der Berliner Zeitung und des Berliner Kuriers drastisch reduziert werden. Dazu erklären die Fraktionsvorsitzenden Raed Saleh (SPD-Fraktion), Carola Bluhm und Udo Wolf (Fraktion DIE LINKE) sowie Ramona Pop und Antje Kapek (Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen): Weiterlesen