MOPO: Zwischenstand Ergebnisverbesserungsprogramm

201102104Der Betriebsrat der Hamburger Morgenpsot hat heute einen Überblick über den Stand des „Ergebnisverbesserungsprogramms“ in dem Unternehmen gegeben. „Am vergangenen Freitag fanden die ersten Tarifverhandlungen statt. Die Gewerkschaften Ver.di und DJV haben darüber informiert. Die Geschäftsleitung will keinen sozialverträglichen Personalumbau über eine Altersteilzeitregelung, ihr finanzielles Angebot beträgt 0,5 Gehälter mal Berufsjahre/Gehalt. Die so genannte „Sprinter-Prämie“ von 0,25 Anteilen soll dazu führen, auf Kündigungsschutzklagen zu verzichten. Eine Deckelung der Abfindung soll bei 100.000 € liegen. Das Volumen für einen Qualifizierungstopf ist eher lächerlich. Man liege weit auseinander, so die Bewertung von ver.di und dem DJV.

Wir haben vom Betriebsrat am kommenden Dienstag das nächste Treffen mit der Geschäftsleitung. Das letzte Informationsgespräch am 7. November wurde beendet, weil die Geschäftsleitung unsere 157 Fragen nicht schriftlich beantwortet hatte. Die GL wollte die Antworten prüfen und hat uns inzwischen schriftliche Ausführungen gegeben, so dass wir uns auf den 25. November 2014 vorbereiten können. Es wäre dann das erste Mal, dass wir über unsere Fragen sprechen. Wir wollen auf dieser Basis einen alternativen Vorschlag machen und mit der Geschäftsleitung später darüber diskutieren.

Am 25. November 2014 ist auch der Gütetermin von Christiane Holin vor dem Arbeitsgericht Hamburg. Die Geschäftsleitung hat ihr zum 31.Januar 2015 gekündigt. Ein Teil ihrer Tätigkeiten soll nach Berlin verlagert werden in die DuMont Personal Management GmbH, einer 100 prozentigen Tochter von MDS. Gütetermine haben den Zweck, Arbeitsgerichte vor der Beweisaufnahme zu entlasten, hier geht es um den Versuch einer einvernehmlichen Regelung. Wenn das scheitert, folgt ein Kammertermin, wo es zu einer Entscheidung kommen kann. Wir stehen an der Seite von Christiane, sie hat unsere volle Unterstützung. Die GL bestreitet übrigens, dass die Kündigung von Christiane Holin zum Ergebnisverbesserungsprogramm gehört, was nach unserer Meinung natürlich sehr wohl der Fall ist.

Es hat jetzt verschiedene finanzielle „Angebote“ für einzelne Kolleginnen und Kollegen im Haus gegeben, u.a. für eine größere Gruppe im Layout. Wir verfolgen das aufmerksam. Auffällig ist, dass die angebotenen Summen zwischen dem Faktor 0,5 und 1,0 (Bruttogehalt x Beschäftigungsjahre x Faktor) liegen. Es zeichnet sich für uns ab, dass die GL alle im Layout fragen wird, aber hier spekulieren wir. Vielleicht wird man analog in der Politik-Redaktion verfahren, aber auch das wissen wir nicht.

In den Hamburger Gewerkschaften wird auch über die beabsichtigte Kündigung von MOPO-Betriebsräten und die damit verbundene Zerschlagung des Betriebsrats gesprochen. Es wurden bisher verschiedene Resolutionen diesbezüglich angenommen und es ist davon ausgehen, dass auch diese Maßnahme zu einem öffentlichen Thema in der Stadt werden. Viele Gewerkschaften lesen traditionell noch die MOPO.

Die Verlagerung der Tätigkeiten des Anzeigeninnendienstes nach Halle wird weiter vorangetrieben, das Gleiche gilt für die Überführung der Mediaberater aus der Morgenpost Verlag GmbH in die neue Anzeigenvermarktungsfirma „Hamburg First GmbH“ (vormals Mopo Online GmbH). Die Geschäftsleitung spricht jetzt vom 1. Januar 2015, nicht mehr vom 1. Dezember 2014, was wir aber auch nicht erwartet hatten.

Bisher war beabsichtigt, die geplanten Kündigungen im November 2014 auszusprechen. Wir fordern die Geschäftsleitung auf, generell davon Abstand zu nehmen und denken, es gibt andere Wege als Kündigungen. In Köln z.B. existiert eine in diesem Jahr vereinbarte Regelung zur Altersteilzeit, gegen die sich die MOPO-Geschäftsleitung wehrt.

Da es um ein gruppenweites Sparprogramm geht, das überall Folgen hat, tauschen wir uns oder selbstverständlich mit den Betriebsräten an allen anderen MDS-Standorten regelmäßig und auch kurzfristig aus. Am 2./3. Dezember treffen wir uns im Berliner Verlag.

Hinterlasse einen Kommentar